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Lochfraß

Kleine Silberionen durchlöchern auch dicke Wände von Boilern, Thermen und Wassertanks aus Aluminium (auch Seewasser beständiges). Die elektrochemische, galvanische Korrosion ist Ursache dafür, dass ein Metall in Gegenwart eines zweiten Metalls angegriffen und beschädigt / zerstört werden kann. Dies kommt in der Praxis dann vor, wenn zwei unterschiedliche Metalle aufeinander treffen und ein wässriger Elektrolyt hinzukommt und somit eine so genannte galvanische Zelle entsteht. Eine galvanische Zelle ist das Grundprinzip jeder Batterie. Zwei unterschiedliche Metalle werden in eine elektrisch leitende Flüssigkeit (Elektrolyt) eingetaucht. Werden nun diese unterschiedlichen Metalle (Pole) miteinander verbunden, fließt elektrischer Strom. Dabei löst sich das unedlere Metall (Anode, oder +Pol) auf. 

Dieser Vorgang ist um so heftiger, je weiter die aufeinander treffenden Metalle in der »praktischen elektrochemischen Spannungsreihe« z.B. für Meerwasser auseinander liegen: 

Gold > Silber > Nickel > Messing > Kupfer > Edelstahl > Titan > Zinn > Blei > Zink > Stahl > Aluminium

In diesem Fall greift das edle Silber das unedle Aluminium an und verursacht eine Punktkorrosion, die allgemein mit Lochfraß bezeichnet wird. 

Dieser Vorgang entsteht z.B. bei der Überdosierung von silberhaltigen »Entkeimungsmitteln« zum Frischhalten von Trinkwasser oder bei der von einem Hersteller solcher Mittel empfohlenen 10-fachen Dosierung von Silber zur sog. »Tankdesinfektion«. Dabei gehen nicht alle Silberionen in Lösung, sondern bilden mit dem Chlorid im Wasser Silberchlorid (AgCl), ein unlösliches und für die Konservierung auch unwirksames Material. 

lochfrassDieses Silberchlorid lagert sich als Partikel auf dem Boden des Boilers ab. Weiterhin zementiert gelöstes Silber aus und bildet mit dem Wasser im Tank und dem Aluminium die oben beschriebene galvanische Zelle. Dabei fließt Strom, und an den Berührungspunkten werden Ionen aus dem Aluminium herausgelöst, die mit dem Wasser zusammen Aluminiumhydroxid bilden. Dies lagert sich als schleimiger, weiß-grauer Belag auf dem Boden z.B.: des Boilers ab. 

Die elektrochemische Korrosion im Tank entsteht vor allem dann, wenn die Hersteller die Tanks so bauen, dass ein Restablauf nicht gewährleistet ist. 

Dies kann nicht nur zur elektrochemischen Korrosion führen , sondern auch zu ernsthaften hygienischen Problemen. Das im Tank verbleibende Restwasser verkeimt bei Stillstandszeiten hochgradig und gefährdet die Gesundheit. 

Die elektrochemische Korrosion in Boilern und Thermen kann durch Verwendung geeigneter Reinigungs- (certinox TankRein) und Desinfektionsmittel certisil combina) vermieden werden. Sie enthalten in den Gebrauchs¬konzentrationen nur wenig Silber, die Reinigung erfolgt durch Aktivsauerstoff und die Desinfektion durch Chlor. Seewassergeeignetes Aluminium ist gegen diese Mittel beständig. 

Bei der Konstruktion von Boilern und Thermen sollte auf die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften geachtet werden und eine Restentleerung immer möglich sein. Eine werkseitige Inneneloxierung von neuen Tanks ist das beste, was man dem Boiler antun kann. Die Beschichtung ist chemisch beständig und hygienisch einwandfrei. 

Bei korrodierten, bereits undichten Tanks ist eine dauerhafte Lösung Ihres Problems nur durch den Ersatz des Tanks zu erzielen. Den Tank innen mit einem Schutzanstrich zu versehen, ist technisch nur schwer zu realisieren. Die Feuchtigkeit und Verschmutzung der Tankinnenwände und die schwer zugänglichen Ecken und Winkel im Tank lassen eine dauerhafte Verbindung nicht zu. Die Farben, die dafür in Frage kommen, müssen physiologisch unbedenklich sein, gleichwohl enthalten sie Lösungsmittel, die einen guten Nährboden für Bakterien bilden.