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Mikrobiologie

Wissenschaft von den kleinsten Lebewesen, die in den großen Gruppen der Bakterien, Pilze, Algen, Viren und Protozoen zusammengefasst sind. Das Wort „Mikro" (= klein) bezieht sich hier ausschließlich auf die Abmessungen dieser Lebewesen, an Bedeutung stehen sie den Vertretern der anderen traditionellen Gruppen der Biologie (Tierkunde, Pflanzenkunde) in keiner Weise nach. Im Gegenteil, ohne Mikroorganismen (Kleinstlebewesen) gäbe es kein Leben auf dieser Welt. Ihre Beteiligung am Stoffumsatz der Natur macht sie für uns unentbehrlich. Das erste Erkennen der Mikroorganismen im 19. Jahrhundert war der eigentliche Startpunkt für den Aufschwung der medizinischen Mikrobiologie. Die prinzipiellen Zusammenhänge, die zu Seuchen oder Infektionskrankheiten führen, wurden jedoch schon viel früher gesehen, ohne dass die Ursachen erkannt wurden. So wird bereits in der Gesetzgebung Moses über die Absonderung von Aussätzigen und über Hygiene im Bereich des täglichen Lebens gesprochen. Als Ursachen wurden allgemeine Verunreinigungen (Miasmen) z. B. der Luft angesehen (Malaria = schlechte Luft), ein Begriff, der bis Ende des 19. Jahrhunderts bestehen blieb. Man erkannte auch, dass Infektionskrankheiten durch Übertragung zustande kommen, was im 14. Jahrhundert zur Einführung der Quarantäne zwecks Abwehr von Seucheneinschleppungen führte. Ziel der Mikrobiologie ist es, die Lebensgewohnheiten der Mikroorganismen aufzuzeigen. Dies beinhaltet deren allgemeine Stellung in der Natur, die Beschreibung von Formen und Arten, deren Ernährungsgewohnheiten und Leistungen, ihre Handhabung im Labor und schließlich ihre Bedeutung als Krankheitserreger.