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Chlor

Die schnelle und sichere Wirkung liegt beim Chlor darin, dass sich bei der Vermischung des Chlors mit Wasser mit HOCl ein sehr starkes Oxidationsmittel bildet, welches die Bakterien in kürzester Zeit irreparabel zerstört. Hierbei verbraucht sich das Chlor aber relativ schnell. Das Trinkwasser ist dann zwar desinfiziert, aber nicht gegen Wiederverkeimung geschützt. Um die Lagerfähigkeit des Trinkwassers sicherzustellen, ist es deshalb erforderlich, zusätzlich Silberionen zur Konservierung zu verwenden. Nicht verschwiegen werden soll, dass Chlor in der Lage ist, Nebenprodukte (sog. Haloforme, dazu gehört Chloroform) zu bilden Dies setzt voraus, dass sich eine entsprechend große Menge organischer Verunreinigungen (Huminsäuren) im Wasser befindet und Chlor in viel höheren Dosen zugegeben wird, als in der Trinkwasserverordnung erlaubt. Die Wahrscheinlichkeit, durch gechlortes Trinkwasser an Magen oder Darmkrebs zu erkranken, liegt nach einer Studie aus den USA bei ca. 1 : 60 Mio. Das ist geringer, als das Risiko vom Blitz getroffen zu werden. Chlor steht auch in dem Ruf, dem Trinkwasser einen schlechten Geschmack beizugeben. Das ist richtig, wenn sehr viel Chlor verwendet wird, oder bestimmte Chlorsubstanzen wie Natriumdichlorisocyanurat (Bundeswehrtabletten) verwendet werden. Bei sachgerechter Dosierung ist ein Chlorgeschmack im Trinkwasser praktisch kaum feststellbar. Die Verwendung von Chlor ist vor allem dann angezeigt, wenn zu erwarten ist, dass Krankheitserreger und eine erhöhte Anzahl von Bakterienkolonien im Trinkwasser vorhanden sind. In diesem Fall kommt für eine Desinfektion nur Chlor in Frage, wie es die Trinkwasserverordnung u.a. vorschreibt.