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Silberionen

Bezeichnung für elektrisch geladene Teilchen des Silbers von atomarer oder molekularer Größenordnung. Sie durchdringen die Zellwand der Bakterien und bewirken eine Blockierung des Enzymsytems, indem sie lebensnotwendige Umsetzungen in Mikroorganismen hemmen. Als  Angriffspunkt wurde vor allem das Fermentsystem der Bakterien lokalisiert. Dort gehen vornehmlich Thiol- und Carboxylgruppen mit den Silberionen relativ stabile Verbindungen ein. Metallisches Silber zeigt bei Desinfektionsversuchen wenig Wirkung. Der Schweizer Biochemiker Nägeli hat schon 1893 über die olygodynamische Wirkung von Silber auf Bakterien wissenschaftlich berichtet 

 

Die Bakterienzellen werden durch Silberionen nicht abgetötet sondern nur inaktiviert. Nach einiger Zeit (bis 6 Monate) werden sie wieder aktiv und können sich vermehren. Durch Zugabe von Silberionen wird Trinkwasser bis zu 6 Monaten vor Wiederverkeimung geschützt. Grundvoraussetzung ist hierbei klares Wasser, ein sauberer Behälter und eine Einwirkzeit von min. 2 Stunden. Bei veruneinigtem Wasser und höheren Bakterien¬konzentrationen haben Mittel auf Basis von Silberionen nur eine eingeschränkte Wirkung. 

Im Zusammenhang mit der Wirkung des Silbers wird umgangssprachlich ebenso häufig wie unzutreffend der Begriff „Entkeimung“ angewandt. Das ist in diesem Zusammenhang falsch, denn er besagt, dass das Wasser entkeimt - also frei von Keimen - ist. Einen solchen Zustand gibt es nur im Labor, nicht aber in einem Wassertank. Das Wort „Entkeimen“ soll den Verbraucher glauben zu machen, mit der Anwendung dieses Mittels keimfreies Wasser zu erhalten. Dabei wird der Verbraucher irregeführt, wähnt sich in trügerischer Sicherheit und gibt für seinen Durchfall dem Knoblauch oder Olivenöl die Schuld anstatt seiner Wasserversorgung.