Aktivkohle
Darunter versteht man Kohlenstoff Strukturen aus kleinsten Graphit Kristallen und amorphem Kohlenstoff mit poröser Struktur u. inneren Oberflächen. Hergestellt wird Aktivkohle aus pflanzlichen (Holz, Torf, Nussschalen, Kaffeebohnen), tierischen (Blut, Knochen, s. Knochenkohle) und/oder mineralischen (Braun od. Steinkohle, petrochemische Kohlenwasserstoffe) Rohstoffen. Aktivkohle findet Verwendung als Adsorbens zur Entfernung unerwünschter od. schädlicher Farb , Geschmacks u. Geruchsstoffe aus Gasen, Dämpfen u. Flüssigkeiten, von Chlor u. Ozon aus Wasser, von Giftstoffen im industriellen, militärischen u. zivilen Bereich, von radioaktiven Gasen in der Kerntechnik, von Benzindämpfen bei PKW, zur Rückgewinnung wertvoller Lösemittel in der Industrie zur Adsorption von Giftstoffen im Magen-Darm-Trakt (hier meist medizinische Kohle) u. in Zigarettenfiltern. Ist bei der Aktivkohle die Adsorptionskapazität erschöpft, so spricht man von Filterdurchbruch.
Aufgrund ihres hohen Aufnahmevermögens für die gelösten und ungelösten Stoffe im z.B. im Wasser wird die Aktivkohle mit zunehmender Adsorptionsleistung zu einem immer besseren Nährboden für Bakterien und zur bevorzugten Stätte bakteriologischer Besiedelung. Auch eine Silberung der Aktivkohle – wie auch anderer Filtermedien - kann nicht verhindern, dass sich immer wieder Teile des Bakterienbelages von der Oberfläche ablösen und so in hoher Konzentration ins Trinkwasser gelangen. Nach längstens 6 Monaten sind die Bakterien gegen die Wirkung des Silbers immun und das ist der Grund, weshalb auch gesilberte Aktivkohle spätestens nach diesem Zeitraum ausgetauscht werden muss.